Zwar garniert mit etwas Geheule, aber unterm Strich auch eine kleine Erinnerung an ein Werkzeug, welches ich vielleicht nochmal benötigen werde.
Hatte letztens ein Problem mit meiner Systemplatte und musste dieselbe austauschen. Natürlich durfte nun das Betriebssystem neu installiert werden, bei mir derzeit Linux Mint. Es gibt diese Distribution ja hauptsächlich in zwei Ausführungen, einmal mit Mate und einmal mit Cinnamon. Meine ersten Mint-Gehversuche unternahm ich mit Mate und war eigentlich recht zufrieden damit. Cinnamon sollte allerdings etwas moderner sein, da auf dem neuerem Gnome aufbauend und so wollte ich die Gelegenheit beim Schopf packen und mir wieder was neues antun. Also Cinnamon sieht schon etwas moderner aus, aber das wars auf meinem Rechenknecht dann auch schon. Startmenü scrollt nicht, tut nicht was es soll ... unbenutzbar ... bin jetzt wieder bei Mate ... mehr sag ich dazu mal nicht.
Nun aber zum eigentlichen Grund für mein Posting. Mein Hardware-Setup ist etwas speziell, da das System auf einer eigenen Platte, mein Home-Dir auf einem Hardware-Raid5 und einige übrigen Platten als Software-Raid5 innerhalb von Home eingehängt sind. Daraus folgt, dass das System mit 6 Laufwerken konfrontiert ist (das hwraid wird als ein Laufwerk angesehen - beim swraid werden immer auch die einzelnen Mitgliedslaufwerke erkannt), was während der Installation ja auch kein allzugroßes Problem darstellte. Der Installer erkannte alles schön brav und installierte das Betriebssystem ordnungsgemäß auf der richtigen Platte. Nur den Bootmanager schrieb er an den falschen Ort ... und es gibt auch keine Möglichkeit, das manuell zu beeinflussen. Also das finde ich schon sehr mager - der Installer ist zwar wirklich richtig schön einfach aufgemacht, aber wenn man ein klein wenig mehr Optionen braucht, ist man eigentlich quasi "derschossen".
Na gut - nochmal die Boot-CD rein und auf eine Art Reparatursystem gehofft: Nix da! Nada! Gar nix! Scheiße!
Ich konnte zwar in das installierte System reinchrooten, aber da der Bootloader Grub nun "vereinfacht" wurde, konnte ich dessen Konfiguration nicht mehr ändern. Ich gebe zu: Fehlendes Wissen ist der Grund, aber ich frage mich ernsthaft, was da nun einfacher ist, früher hatte man beim Grub einen Ordner und max 2 Konfigurationsdateien zu ändern und die Sache lief - nun darf man sich mit X Links herumschlagen und hd0,0 usw. gilt nicht mehr. Das ist meines Erachtens nur eine Verschlimmbesserung, da gelerntes nach einem Jahr schon nicht mehr gültig ist. Ich konnte mich schon nicht leicht von Lilo trennen, aber wenn die Konfiguration zumindest schlüssig ist, kann man ja damit leben.
Die Ubuntu-Foren sind zwar recht gut und man findet eine Lösung, aber sowas wie "boot-repair" gehort einfach in das Live-System integriert, ist ja beinahe schon fast lächerlich ...
Na gut, also wie kommt man in den Genuss eines bootenden Mint's? In einer Root-Shell gibt man folgende Befehle ein:
sudo add-apt-repository ppa:yannubuntu/boot-repair && sudo apt-get update
sudo apt-get install -y boot-repair && (boot-repair &)
Das sollte das Tool installierten und ausführen. Es folgen einige zu befolgende Anweisungen.
https://help.ubuntu.com/community/Boot-Repair#Getting_Boot-Repair
Beim Booten steht jetzt zwar Ubuntu statt Mint, das geht mir aber am A vorbei, da mein Spieltrieb auf einem Punkt ist, wo der PC einfach nur laufen soll. Ich verwende das Teil lieber zum Arbeiten als zum Konfigurieren (nur um des Konfigurierens willen).
Da sich mein Mint tatsächlich nicht entscheiden kann, in welcher Reihenfolge die Platten denn nun bleiben sollen, hab ich meine Disks nun mit Labels versehen und mounte nun diese, um dauerhaft ohne Probleme booten zu können. Ansonsten bin ich aber recht zufrieden mit dem System. Nach Suse, Mandrake, Mandriva, OpenSuse mal eine willkommene und recht runde Abwechslung. Leider ist immer was dabei, das nicht tut und das finde ich bei den sont inzwischen sehr gut funktionierenden Linux-Distributionen sehr schade.