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Samstag, 4. Januar 2014

Erste Straßenzeitung in Meran Südtirol

Straßenzeitungen oder Straßenmagazine (manchmal auch als „Obdachlosenzeitungen“ bezeichnet) sind lokale Zeitungen oder Zeitschriften, die von Menschen in sozialer Not verkauft und in seltenen Fällen auch redaktionell mitgestaltet werden. Meist sind es Obdachlose, oft aber auch Asylbewerber oder Langzeitarbeitslose, die so einen niederschwelligen Zugang zu einer Arbeit bekommen, in Kontakt mit der Gesellschaft bleiben und ein kleines Einkommen erzielen.

In diesem Sinn wäre unser Meraner Stadtanzeiger auch eine Straßenzeitung, und zwar eine von den seltenen redaktionell mitgestalteten. Wir haben 2013 nämlich erstmals in Meran/Südtirol  auf den Verkauf durch Flüchtlinge gesetzt (Projekt Freihand). Dabei wurde unsere Zeitung regulär um 1,20 € verkauft, wobei die Flüchtlinge davon 1 €, abzüglich Sozialabgaben, erhielten. Manche Meraner glaubten das zwar nicht, bzw. lasen einfach nicht was wir dazu schrieben (gestoheln und verkauft?), es funktionierte aber trotzdem recht gut. Leider dürfen in Italien nur ca. 2000 € per Voucher verdient werden, sodass die fleißigen dadurch bestraft wurden, dass sie keine weiteren Zeitungen verkaufen durften und bei den Flüchtlingen gibt es, wie auch bei uns, bessere Verkäufer und weniger gute Geschäftsleute. Das Fazit war, dass wir den Verkauf einstellten und die Zeitung fortan wieder auf dem traditionellen Weg verteilen werden.

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